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XXXVI. Sitzung

 Mittwoch, den 13. Juli 2022, 18:30 Uhr- 21:00 

Tillyplatz 11, 84503 Altötting

Seit der Einführung der COVID-19-Impfungen ist in der ärztlichen Praxis bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine Häufung von kardialen Beschwerden zu verzeichnen, die von stechenden Thoraxschmerzen mit mit Atemnot bei geringgradiger Belastung und anhaltenden Tachykardien bis zu einem Krankheitsbild mit Myokardverdickung, Perikarderguß und serologischen Entzündungszeichen reichen. Bei dieser Konstellation stellt die Verdachts-Diagnose einer Myokarditis nach Anti-COVID-Vaccination eine neue diagnostische Herausforderung dar, die wir anhand eigenen Kasuistiken und aktuellen Literaturangaben einschließlich der therapeutischen Ansätze diskutiert haben.

 


 

XXXV. Sitzung

 

am Mittwoch, den 18. Mai 2022, 16:30 - 19:30 Uhr

 

in der Nephrologischen Praxis Altötting, Tillyplatz 11, 2. Stock

 

Thema:

 

Algorithmen in der Nephrologie
Diagnostisches und therapeutisches Vorgehen

bei Verdacht auf Nierenkrankheiten

 

Referent : Dr. med. Hans-Ulrich Mayr

 

Wie jedes Teilgebiet der Inneren Medizin kennzeichnet die Nephrologie eine spezielle Herangehensweise in Diagnostik und Therapie. Im Vordergrund der Diagnostik stehen dabei neben Struktur und Morphologie der Organe auf der ätiologischen Ebene die angeborenen und erworbenen Krankheiten; auf der funktionellen Ebene die renalen und extrarenalen Regelkreise wie Entgiftung, Wasser-, Elektrolyt- und Säure-/Basen-Haushalt, sowie hormonelle Funktionskreise (Vitamin-D-Stoffwechsel, Parathyreoidea, Erythropoiese) mit ihren systemischen Auswirkungen. Dazu kommen Krankheiten ungeklärter Ätiologie, Rheuma, Vaskulitiden und andere autoimmune Pathologien. Therapeutische Aspekte umfassen neben der Pharmakotherapie, die Dialyseverfahren und neuerdings die therapeutische Apherese (Immunadsorption). Bei der Veranstaltung werden Algorithmen für die verschiedenen diagnostischen und therapeutischen Ansätze vorgestellt und interaktiv diskutiert, insbesondere im Hinblick auf ihre Anwendbarkeit in der allgemeinmedizinischen Praxis und unter Berücksichtigung der regionalen medizinischen Infrastruktur.

 


 

XXXIV. Sitzung

 

am Mittwoch, den 12. August 2020, 19 - 22 Uhr

im Medias-Klinikum Burghausen, Krankenhausstr. 3a

Thema:

 

Die regionale Chemotherapie
- Möglichkeiten und Stärken -

 

Referent : Prof. Dr. med. Karl R. Aigner

 

Die regionale Chemotherapie (RCT) ist die auf eine Körperregion oder ein Organ beschränkte Chemotherapie. Das Medikament wird dabei über die den Tumor oder die Tumorregion versorgende Arterie zugeführt. Durch die lokale Verabreichung wird eine größere Menge der Zytostatika durch den Tumor im Gewebe aufgenommen. Unmittelbar nach der Therapie wird das Blut durch Chemofiltration gereinigt und das überschüssige Medikament entfernt. So werden Nebenwirkungen für die Patienten vermindert bzw. weitgehend verhindert. Herr Prof. Karl R. Aigner ist ein Pionier dieser Methode, die er vor mehr als 40 Jahren entwickelt hat. Er genießt eine sehr hohe internationale Reputation, was sich durch seine Publikationen in den weltweit angesehendsten onkologischen Zeitschriften, Teilnahme an internationalen Kongressen und seinen Büchern in englischer und deutscher Sprache ausdrückt. Er wird in seinem Referat einen Einblick in die Möglichkeiten und Stärken der RCT in der Onkologie geben und natürlich in den anschließenden Diskussion ausführlich auf Ihre Fragen eingehen. Gäste sind herzlich willkommen.

Der Vortrag beginnt unter Einhaltung der gesetzlich geforderten Hygienevorschriften um 19 Uhr und die anschließende Diskussion endet gegen 22 Uhr. Für die Teilnahme an der Veranstaltung vergibt die bayerische Landesärztekammer 3 Fortbildungspunkte. Im Anschluß sind Sie vom Qualitätszirkel zu einem Imbiß eingeladen.

 


 

XXXIII. Sitzung

 

am Donnerstag, den 5. März 2020, 19-22 Uhr

 

im Restaurant Zeitsprung, Altötting, Burghauser Str. 1

 

zum Thema:

 

Cholesterin ist nicht alles -

 

kardiovaskuläre Erkrankungen

 

und Salzrestriktion

 

Referent / Moderator: Dr. Hans-Ulrich Mayr

 

 

 

Nachdem in den neuen ESC-Leitlinien 2019 zur Behandlung der Dyslipidämie die Stellschrauben für unsere Patienten weiter angezogen worden sind und ein LDL von <50 mg/dl für die Höchstrisikopatienten gilt, ist es gerechtfertigt, das Blickfeld ein wenig zu weiten. Dabei fällt das Interesse auf ein Element, dessen Handel vor Jahrhunderten den Wohlstand unserer Region begründete: das Salz. Der legendäre Prof. Stanley Shaldon hielt in unserem QZ im Juni 2008 einen Vortrag über „Is Salt the Uraemic Toxin?“ - Kochsalz-Restriktion und Behandlung kardio-vaskulärer Erkrankungen bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz." In diesem Sinne werden wir bei unserer Sitzung die Bedeutung einer reduzierten Kochsalz-Zufuhr für die kardio-vaskuläre Mortalität behandeln, weil das Thema ein Schattendasein fristet in einer Zeit, in der wissenschaftliche Veröffentlichungen weitgehend von der Pharma-Industrie finanziert werden. Gleichzeitig werden wir einen interaktiven Erfahrungsaustausch über klinische und ernährungsphysiologische Aspekte der täglichen Praxis führen, um für uns gemeinsame Schwerpunkte und Richtlininien der Primär- und Sekundärprävention kardiovaskulärer Erkrankungen zu erarbeiten.

 


XXXII. Sitzung

am Freitag den 15.11.2019, 20 bis 22 Uhr

im Gasthof Hotel Plankl

Altötting, Schlotthamerstr. 4

über das Thema:

Individuelle Therapie des Hypertoniepatienten 

– von Beginn bis zu Komorbiditäten

Referent:

Prof. Dr. med. Peter Trenkwalder

Internist und Kardiologe

Chefarzt der Medizinischen Klinik 

am Klinikum Starnberg


Wir freuen uns, mit Herrn Prof. Trenkwalder einen ausgewiesenen Hochdruckspezialisten in unserem Qualitätszirkel begrüßen zu dürfen. Seiner Vita entnehmen wir nicht nur seine wissenschaftliche Reputation, sondern auch den langjährigen Einsatz für die Schulung von Hochdruckpatienten, Herausgabe von Schulungsprogrammen und Gründung der Selbsthilfegruppe Starnberg der Deutschen Hochdruckliga. Als Chefarzt der Medizinischen Klinik am Klinikum Starnberg und apl. Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München wirkt er in der Europäischen Hypertonie-Gesellschaft ESH, hat eine internistischen Schlaganfall-Einheit am Klinikum Starnberg eröffnet und ist Fachgutachter und Prüfer der Bayerischen Landesärztekammer für Innere Medizin. Im Anschluß an die Veranstaltung erfolgt eine kollegiale Verköstigung, welche durch die Fa. Servier Deutschland GmbH München mit 30 Euro pro Teilnehmer finanziell unterstützt wird.


 XXXI. Sitzung

am Mittwoch, den 7. August 2019

19 Uhr - 22 Uhr

Ort: Gasthof Schex, Altötting, Kapuzinerstr. 11-13

Die Rolle der hochauflösenden Sonographie von hirnversorgenden und Extremitäten- Arterien für die Einschätzung des kardiovaskulären Risikos

Eine interaktive Diskussionsrunde unter Berücksichtigung der aktuellen Leitlinien von DGK und ESC und am Beispiel von Einzelfällen, Moderation: Dr. Hans-Ulrich Mayr

In der ärztlichen Praxis werden die Einschätzung des kardiovaskulären Risikos und entsprechend auch die präventiven ärztlichen Maßnahmen durch regelmäßig aktualisierte Leitlinien der Fachgesellschaften erleichtert. Bei der Einschätzung des kardiovaskulären Risikos erfolgt bei einer bekannten kardiovaskulären Erkrankung, z.B. KHK oder pAVK, die Einstufung als "sehr hohes kardiovaskuläres Risiko", genauso wie bei Nachweis "bedeutender Plaques" in der Carotissonographie. Was vesteht man aber unter "bedeutenden Plaques"? Ist es eine umschriebene Verbreiterung der Intimal-Media-Dicke mit Verkalkungen? Ist es ein großes solitäres, verkalktes Plaques in der A. fem. comm.? Wie verhält es sich mit der Atheromatose der Bauchaorta? Diese Fragen sollen in Bezug auf ihre klinische Relevanz grundsätzlich und anhand von mehreren Beispielen aus der kardiovaskulären Sprechstunde behandelt werden und es wird versucht, unter den Teilnehmern eine Konsensbildung über die offenen Fragen zu erreichen.

 

XXX. Sitzung

 

Donnerstag, den 16. Mai 2019

19 Uhr bis 23 Uhr

im Gasthof Münchner Hof

Kapellplatz 12, Altötting

Thema:

Zwischen Praxis und Leitlinien -

Aktuelle Aspekte der interdisziplinären 

Behandlung des Typ-2-Diabetes

 

Referentin:

Dr. med. Johanna Jais, Allgemeinärztin, Kastl

 

Die Behandlung des Diabetes mellitus ist eine interdisziplinäre Aufgabe. Genauso wie die diesbezüglichen Leitlinien sind auch die regionalen Behandlungsangebote einem steten Wandel unterzogen. Der Vortrag wird deshalb zunächst die aktuellen Strukturen der regionalen interdisziplinären Diabetes-Versorgung im ambulanten Bereich darstellen und anhand von mehreren Fallbeispielen die spezifischen Prozesse eines Leitlinien-gerechten Vorgehens erörtern. Auf der Grundlage der Praxisempfehlungen der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) von 2018, zusammen mit den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) und der Nationalen Versorgungs-Leitlinie (NVL) von 2014 wird eine interaktive Konsensbildung für die regionale Prozeßqualität unter besonderer Berücksichtigung der diabetesspezifischen und -assoziierten Komplikationen angestrebt. Ziel ist darüberhinaus eine Verbesserung von Akzeptanz und Praktikabilität aus Patientensicht.

 


XXIX. Sitzung

am Donnerstag, den 28. Februar 2019

19 Uhr c.t. bis 22.15 Uhr

Gasthof Schex, im Nebenraum

Kapuzinerstr. 13, 84503 Altötting

Der kardiovaskuläre Hochrisikopatient 

in der ärztlichen Praxis

Referent:

Dr. med. Hans-Ulrich Mayr
Internist und Nephrologe

Die Atherosklerose ist im fortgeschrittenen Stadium eine Erkrankung des ganzen Körpers. So werden diese Patienten infolge der zunehmenden Spezialisierung der Medizin oft von Kardiologen, Diabetologen, Angiologen, Nephrologen, Gefäßchirurgen und Lipidologen gleichzeitig behandelt. Da nimmt es nicht wunder, daß nach einer Studie von Lautsch im Journal of Clinical Lipidologie (8:3,334-335, 2014) in Deutschland nur etwas über 10% der Hochrisikopatienten unter CSE-Hemmern am Zielwert des LDL-Cholesterins von <70 mg/dl sind. Dieser alarmierender Befund muß Grund für eine Revision der Struktur- und Prozeßqualität für uns niedergelassenene Ärzte sein. Der Qualitätszirkel wird auf die kardiovaskulären Risikokategorien eingehen, detailliert über die zur Verfügung stehenden therapeutischen Optionen berichten und ein Lipidregister vorstellen, in dem der Patient selbst der Herr seiner Daten ist als Schnittstelle für Hausarzt, Facharzt, Klinik und den Rehabereich. 


 

 ------diese Sitzung ist wegen kurzfristiger Erkrankung von Prof. Huber ausgefallen -----

XXIX. Sitzung

 

 gewidmet dem ehrenden Gedenken an

 Herrn Dr. med. Stephan Gemen, 16.4.2017

 

 

am Mittwoch, den 16. Mai 2018, 18 Uhr c.t.

 im Hotel Glöcklhofer, Raum Aventinus I,

 Ludwigsberg 4, 84489 Burghausen

 

 über das Thema:

 

Immun-Checkpoint-Inhibition

 in der thorakalen Onkologie

 

Referent:

Prof. Dr. med. Rudolf M. Huber

Leiter des Lungentumorzentrums München
Medizinische Klinik und Poliklinik V der Universität München

 

In der Therapie von Tumoren gewinnt die Immuntherapie zunehmend an Bedeutung. Gut 20 Jahre nach der Entdeckung des Therapieprinzips wurde im Jahr 1997 mit Rituximab der erste monoklonale Antikörper für die Behandlung von Patienten mit Non-Hodgkin-Lymphomen zugelassen. Heute bilden monoklonale Antikörper eine wichtige Säule in der medikamentösen Behandlung verschiedener Krebserkrankungen. Als Durchbruch in der klinischen Onkologie gilt die Aufhebung der Immuntoleranz durch sogenannte Checkpoint-Inhibitoren. Das sind monoklonale Antikörper, die zur Unterdrückung antiinflammatorischen Wirkung der Zielmoleküle angewendet werden und dadurch die Immunreaktion gegen den Tumor verstärken helfen.

Herr Prof. Rudolf M. Huber, ist Leiter des Lungentumorzentrums München und wird in seinem Vortrag die Möglichkeiten dieser neuen Therapieform diskutieren, mit der sich klare Verbesserungen für die Patienten mit thorakalen Tumoren abzeichnen.

Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Ärztlichen Kreisverband Altötting und der Bayerischen Landesärztekammer statt, die für die Teilnahme Fortbildungspunkte vergeben wird. Im Rahmen der Sitzung stehen Ihnen Getränke und im Anschluß ein Imbiß zur Verfügung.

 

XXVIII. Sitzung

am Donnerstag, den 15. Februar 2018, 18 Uhr c. t.
im Medias-Klinikum Burghausen, Krankenhausstr. 3a, 2. Stock, Bibliothek, über das Thema:

Ernährung und Krebs

Referent:

Dr. med. Michael Zellner

Urologe, Ernährungsmediziner
Chefarzt der Abteilung Urologie u. Neuro-Urologie der Fachklinik Johannesbad, Bad Füssing


Zusammenfassung des Vortrages: Textbearbeitung von Dr. Hans-Ulrich Mayr aufgrund der freundlicherweise von Herrn Dr. Zellner zur Verfügung gestellten Diapositive.

 

 

EINLEITUNG

 

Die menschliche Leistungsfähigkeit - definiert durch "funktionelle Kapazität" - erreicht mit 20 Jahren den "Vitalitätshöhepunkt" und nimmt dann langsam ab, bedingt durch degenerative Erkrankungen. In Familien mit gehäuft >100-Jährigen ließ sich eine auffällig niedrige Stoffwechselaktivität nachweisen (Minor, 2010). Eine Beschleunigung des Alterungsprozesses erfolgt durch Genußgifte (Alkohol, Rauchen, Drogen), Bewegungsmangel und ungeeignete Ernährung mit ihren Krankheitsfolgen. Die Frage ist, ob nicht der Stoffwechsel an sich die zentrale Ursache für die zunehmende Morbidität ist - beeinflußt durch Lebensweise, Ernährung, Bewegung, Streß, Gene, Alter und geistige Aktivität?

 

Risiko Krebs: 70% der Risikofaktoren für eine Krebserkrankung sind (nach Béliveau et al., 2005) beeinflußbar:

  • Ernährungsdefizite 30%

  • Rauchen 30%

  • Genetik 15%

Die übrigen 30% sind Umweltverschmutzung, Drogen, UV-Strahlung, Alkohol, Berufsrisiken, Infektionen und andere.

30-50% aller Krankheitskosten werden durch Patienten mit einem BMI >30 verursacht, entsprechend jedem 5. Bundesbürger. Diese haben ein hohes Risiko für Diabetes, Hypertonie, Gicht, Fettstoffwechselstörungen, Herzerkrankungen, Gelenkbeschwerden, Osteoporose ... und Malignome!

 

GESUNDE ERNÄHRUNG

 

Ernährungsphysiologie: Eine gesunde, ausgewogene Ernährung besteht aus Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, sekundären Pflanzenstoffen, essentiellen Aminosäuren, ungesättigten Fettsäuren und reichlich Flüssigkeit (Wasser). Nährstoffmangel führt zu Funktionsstörungen, klinischen Mangelzuständen und Krankheit, eine ausreichende Nährstoffzufuhr hingegen zu regelrechten Stoffwechselfunktionen und Entgiftung über Transportvehikel und Reaktionsträger.

 

Bedeutung eines qualitativ guten Trinkwassers: Die Qualität von Trinkwasser wird nach TrinkwV 2001 durch 35 Grenzwerte definiert, denen aber ca 2.000 potentielle Inhaltsstoffe gegenüberstehen. Bei Chlorierung von Trinkwasser zur Desinfektion entstehen durch gelöste organische Substrate aromatische Amine (Chloramine), die gleichzeitig das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs erhöhen.

 

Orthomolekulare Substitution von Nährstoffen führt über eine Optimierung der entsprechenden Körperspeicher zur Normalisierung des Stoffwechsels. Linus Pauling (1901-1993) war der geistige Vater der orthomolekularen Medizin und erkannte, daß durch die Behandlung mit fehlenden Nährstoffen chronische Krankheiten verhindert werden können.

 

Mangelernährung: In unserer heutigen Zeit kommt es trotz voller Teller zu Mangelernährung, und zwar infolge zu hoher Zufuhr von Kalorien, tierischen Fetts, Eiweiß, durch Verlust von Nährstoffen und Nährwerten mit Weißmehl und Zucker, durch wertlose oder abträgliche Bestandteile wie gehärtete Fette, raffinierte Öle und Mikronährstoffmangel (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente u. phytochemische Substanzen), zu wenig Ballaststoffen und besonders auch weil der hohe Wasserbedarf nicht ausreichend gedeckt wird. Dazu kommen Belastungen durch Schadstoffe und Bildung toxischer Stoffe.

 

"Offizielle" Ernährungsempfehlungen: Zu beachten ist in diesem Zusammenhang, daß die Empfehlungen der DGE, der DACH oder des Institut of Medicine für gesunde Menschen ohne besondere Belastungen und mit einer "ausgewogenen Ernährung" gelten: in diesem Falle sei eine Nahrungsergänzung unnötig. Der Gegenbeweis dazu ist aber, daß aufgrund der zivilisatorischen Veränderungen im Ernährungsverhalten und der verminderten Nährstoffqualität (wegen intensiver Landwirtschaft, Umweltverschmutzung, sauren Regens und durch Verarbeitung der Lebensmittel durch Lagerung, Raffinierung, Pasteurisierung, Braten, Kochen, Dämpfen und Ultrahomogenisierung) eine allgemeine Nährstoffminderversorgung unserer Bevölkerung besteht.

 

Phytochemische Moleküle: Eine ausgewogene Ernährung umfaßt 1-2 g phytochemische Moleküle mit 5.000 bis 10.000 verschiedenen Verbindungen/ Tag hat eine ähnliche Zielwirkungen wie Chemotherapeutika, aber ohne Toxizität und Nebenwirkungen und eine Wirkungsvielfalt (Pleiotropie). Das umfasst neben der antioxidativen Wirkung, u. a. eine Blockade der Entzündungsmediatoren, der Tumorinfiltration, eine Immunmodulation und Aktivierung des Toxinabbaues.

 

TUMOR-ZELLSTOFFWECHSEL

 

Der Stoffwechsel einer Tumorzelle gewinnt seine Energie (ATP) aus der aeroben Glycolyse und nicht wie normale Zellen aus der oxidativen Phosphorylierung, worauf Otto Warburg (1883-1970) erstmals hingewiesen hat. Bösartige Tumoren weisen eine enorm gesteigerte Glycolyse auf, die für den Wirt zu einer negativen Energiebilanz führt, denn durch die Glycolyse der Tumorzellen entstehen nur 2 ATP, während das überschüssige Laktat der Tumorzelle in der Leber zu Glucose abgebaut wird (Cori-Zyklus). Laktat wirkt so zusammen mit weiteren Tumor-begünstigenden Faktoren (Hemmung von zytotoxischen T-Zellen, Förderung tumorassoziierter Makrophagen und der Angioneogenese, Auflösung der Gerüststruktur des Extrazellularraumes) als "Schweizer Taschenmesser" für Tumore, sodaß der Wirtsorganismus geschwächt wird und die tumor-eigenen "Lebensumstände" verbessert werden.

 

THERAPEUTISCHE ANSÄTZE

 

Bei kohlenhydratarmer Ernährung kommt es zu einer Energieversorgung durch Ketonkörper aus dem Abbau von Fett und Proteinen. Ketonkörper entstehen biochemisch als Nebenprodukt der Fettverbrennung in den Mitochondrien der Leberzellen und stellen einen "Supertreibstoff" für gesunde Zellen dar, weil sie eine besonders hohe Energieeffizienz haben und deutlich weniger freie Radikale bilden. Tumorzellen können Ketonkörper nicht zu Energie verarbeiten. Ketonkörper hemmen den Muskelabbau und die Tumorkachexie. Ketose führt zu niedrigeren Blutzucker-, Insulin-, HbA1c, Leptin- und IGF-Spiegeln, das Überleben von Krebspatienten steigt deutlich an (Goodwin, 2002), Tumorwachstum und Metastasierung werden gehemmt (Saxena, 2008). Des weiteren wirkt eine ketogene Ernährung vorteilhaft bei Diabetes, Epilepsie, Alzheimer, Autoimmunerkrankungen und Sport. Ketogene Ernährung verändert die Epigenetik der Tumorzellen, was durch Polyphenole (Antioxidantien in Obst, Gemüse, Getreide, trockenen Hülsenfrüchten, Schokolade und Getränken, wie Tee, Kaffee oder Wein) bewirkt wird. Antioxidantien sind ohne negative Auswirkungen auf die Ergebnisse von Chemo- oder Strahlentherapie.

 

ZUSAMMENFASSUNG

 

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung besteht aus

  • wenig Zucker (Industriezucker, Honig, Desserts und Limonaden)

  • weniger tierischem Fett

  • reichlich Gemüse /Salate (und Obst)

  • mehr (Tiefsee-) Fisch

  • reichlicher Wasserzufuhr

  • Meiden von Alkohol und Nikotin

  • orthomolekulare Substitution

Diese führt zu Entgiftung, Immunstimulation und leistet als physiologisch und biochemisch begründete Ernährungsmedizin einen wertvollen Beitrag zu Prävention und Prophylaxe von Erkrankungen.

 

Anmerkung: Im Laufe des Vortrages kam auch die Bedeutung der Fructose zur Sprache. Beim Fructoseabbau wird Adenosintriphosphat (ATP) verbraucht und zu Adenosinmonophosphat (AMP) umgewandelt, einem Vorläufer der Harnsäure. Der Zucker Fructose kann bei seinem Abbau den Harnsäurespiegel demzufolge steigern und bei unkontrollierter Zufuhr - z.B. durch fruchtzuckerhaltige Diätdrinks - zu Gicht führen, ebenso aufgrund weiterer metabolischer Veränderungen zu Hyperlipidämie, Fettleber und Adipositas. Auch das Vertilgen sehr großer Früchtemengen kann wegen der enthaltenen Fruktose und deren geschilderten Metabolisierung den Harnsäurespiegel steigen lassen.

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 Für die Teilnahme an der Veranstaltung hat die bayerische Landesärztekammer 3 Fortbildungspunkte vergeben.


 

Einladung zur XXVII. Sitzung

 am Donnerstag, den 1. Juni 2017, 20 Uhr c. t.

in der internistischen Praxis, Tillyplatz 11, Altötting.

  Ärztliche Kommunikation im Zeitalter des Smartphones

Referent: Dr. med. Matthias Lemberger

 

Unsere ärztliche Verantwortung im Dienste für die Gesundheit des einzelnen Menschen erfordert den Austausch von Befunden, Diagnosen und Erfahrungen. Mit der zunehmenden Spezialisierung auf der einen, und der Polymorbidität einer immer älter werdenden Bevölkerung auf der anderen Seite wird diese Herausforderung komplexer und schwieriger. Der Einzug der Computertechnik erleichtert uns in vielen Bereichen die ärztliche Kommunikation.

 

Der Referent ist ärztlicher Kollege und hat eine große Facharztpraxis geleitet. Seit längerem beschäftigt er sich mit der Entwicklung von IT-Anwendungen für öffentliche Stellen und im Gesundheitswesen. Er wird uns die gesetzlichen und standesrechtlichen Bedinungen des Datenaustausches unserer Patienten erörtern und an Beispielen skizzieren, was technisch möglich ist. Er wird prinzipiell nur allgemein sprechen und Beispiele für Anwendung im konkreten Behandlungsfall vorstellen, einschließlich der Anwendungen über eine Cloud.

 

Im Anschluß an die Veranstaltung möchten wir Ihnen gekühlte Getränke und einen kleinen Imbiß anbieten. Die Veranstaltung ist bei der bayerischen Landesärztekammer bzgl. Fortbildungspunkten angemeldet.

 

 

 

Einladung zur XXVI. Sitzung

 

am Donnerstag, den 10. März 2016, 19 Uhr c. t.

im Gasthof Hotel Plankl, Altötting, Schlotthamer Str. 4

mit dem Thema:

Aktuelle Aspekte zu Nierentransplantation
und Nierenlebendspende

Referent: Prof. Stefan Thorban
Klinikum Rechts der Isar, München  

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!

 

Die terminale Niereninsuffizienz ist mit einer Inzidenz von etwa 70 neuen Fällen pro 1 Mio. Einwohner und Jahr und einer Prävalenz von etwa 1 Patient pro 1.000 Einwohner in Deutschland eine schwere Bürde sowohl für das Gesundheitswesen, als auch für die Sozialversicherung. Die oft alleinige Hoffnung für unsere Dialysepatienten ist die Nierentransplantation als einziger kurativer Behandlungsform. Herr Prof. Stefan Thorban ist Transplantationschirurg des Klinikums Rechts der Isar, München. Er referiert für uns niedergelassene Allgemeinärzte, Fachärzte und auch für interessierte Klinikärzte anläßlich des Weltnierentages über aktuelle Aspekte der Nierentransplantation und der Nierenlebendspende und steht natürlich für Diskussion und Fragen zur Verfügung. Die Bayerische Landesärztekammer vergibt für die Teilnahme an der Veranstaltung 3 Fortbildungspunkte.